„Von der Tabelle her sollte es ein Spitzenspiel sein, aber dazu gehören zwei Spitzenteams. Uns wurde gezeigt, dass wir noch keins sind. Denn ein Topteam hat Lösungen für den Gegner. Die hatten wir nicht“, redete Daniel Haßmann, Trainer der Sassenberger Handballerinnen, Klartext Haßmann redete nicht um den heißen Brei herum, sondern sprach aus, was die gut 100 Zuschauer in der Herxfeldhalle zuvor miterlebt hatten.
Die Hesselstädterinnen waren gegen die HSG Rietberg-Mastholte chancenlos und kassierten eine ernüchternde 19:34 (9:19)-Pleite. „Der gegnerische Trainer hat es clever gemacht. Er wusste, wie er gegen uns spielen lassen muss. Wenn man uns spielen lässt, sind wir stark. Aber das hat der Gegner unterbunden. Er war taktisch gut aufgestellt, hat die Schnittstelle Stefanie Herweg und Verena Stockmann aus dem Spiel genommen. Wir haben kein Rezept gefunden“, führte Haßmann die Gründe für die Niederlage aus.
Mit dem Ergebnis scheint die Vorentscheidung im Aufstiegsrennen gefallen. Denn durch den Auswärtssieg baute die HSG ihren Vorsprung an der Tabellenspitze auf sechs Zähler aus. „Wir wurden auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wir haben gesehen, dass wir nicht so nah an der Spitze sind, wie wir vielleicht gedacht hatten. Unser Ziel war und ist der zweite Platz“, sagte Haßmann.
Der VfL-Trainer versuchte vom Spielfeldrand alles, spielte die gesamte Breite des Kaders aus. Aber was er auch probierte, es hatte nur bescheidenen Erfolg. Der Kontrahent schien auf alles eine Antwort zu haben. Nach knapp 13 Minuten nahm Haßmann beim Stand von 5:8 die erste Auszeit. Ohne Erfolg. Die HSG zog dank eines 5:0-Laufs auf 15:7 davon. Zur Pause stand bereits eine Zehn-Tore-Differenz zu Buche.
Für den VfL hätte es ein Handballwunder bedurft. Doch an diesem verkorksten Abend kam derlei Hoffnung einer Utopie gleich. Eine Negativserie von 0:7 Toren brachte Sassenberg zwischenzeitlich mit 12:30 ins Hintertreffen (50.). Defensiv ohne Zugriff und Biss, offensiv kopflos und überhastet – so lässt sich der Auftritt bündig zusammenfassen. „Mit einem 30:34 hätte ich leben können. Aber als bis dahin bestes Offensivteam der Liga nur 19 Tore zu werfen, ist schon krass“, kommentierte Haßmann.
VfL: Klemann - Meinersmann (4), Kipp (4/2), Herweg (2), C. Zumbrink (2), Stockmann (2), Westermann (2/2), Haßmann (1), Marks (1), Strotmeier (1), Merschhoff, Bastiaan
Quelle: die Glocke