Ästheten des Handballsports dürften sich ob des Niveaus des Frauen-Bezirksligaderbys zwischen der Warendorfer Sportunion und dem VfL Sassenberg entsetzt abgewendet haben. Eine äußerst schwache Partie entschieden die Gäste am Ende mit 20:17 (9:8) für sich. Damit haben die Sassenbergerinnen die Hinrunde mit 22:0 Punkten perfekt abgeschlossen und sind mit großen Schritten auf dem Weg in Richtung Landesliga. Für die WSU wird es im neuen Jahr dagegen darum gehen, den Abstieg noch zu vermeiden.
Dass der Trainer des Siegers aber nicht mit der Leistung seiner Schützlinge zufrieden war, der des Verlierers dafür aber um so mehr, zeigte die völlig unterschiedlichen Ansprüche der beiden Teams in dieser Saison.
„Wir haben mit einer Sechs-Null-Deckung mit viel Kraft gut gestanden und dem Gegner das Leben schwergemacht“, war WSU-Trainer Toni Bartling auch aufgrund der Ausfälle mehrerer Rückraum-Werferinnen zufrieden mit seinen Schützlingen. Daniel Haßmann hörte dagegen mit dem Kopfschütteln nach der Schusssirene gar nicht mehr auf. „Wir müssen in der Rückrunde Freibier ausgeben, sonst kommt doch kein Zuschauer mehr wieder“, redete er Klartext. „Ein katastrophaler Angriff, das war Angsthasen-Handball. Wir haben uns eher eine Rute als Weihnachtsgeschenke verdient. Einziges Trostpflaster waren da die zwei gewonnen Punkte. „Da fragt außer mir nachher keiner mehr nach dem Wie“, sagte Haßmann.
Die Partie war lange offen. Sassenberg führte zwar mit Ausnahme des 11:11 (40.) immer mit ein, zwei oder drei Toren, konnte sich aber nie richtig absetzen. Dafür war das Spiel einfach mit zu vielen Fehlern behaftet.
Bitter für die WSU war die Verletzung von Romina Gedigk, die bereits kurz nach dem Anpfiff mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss vom Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht wurde.
WSU: Schäfers, Sommer – Wilker (6), Schneyer (6), Hanhoff (2), Düsing (2), Haves (2/2), Linnenbank (1), Busse, Westermann, Seyler, Gedigk
VfL: Kampa, Steinkuhl – Haßmann (4), Strotmeier (4/2), Westermann (4/3), Bastiaan (3), Kipp (3/1), Herweg (1), Klapper (1), Merschhoff, Zumbrink, Meinersmann
Quelle: die Glocke